Tipps zur
"Isolator" Zündkerze |
|
-"Der Deutscher Straßenvekehr" 3/1988- |
|
|
Elektrodenabstand richtig einstellen |
|
>> so wie 1988 ist
es auch heute noch << |
|
|
Der Elektrodenabstand ist der kleinste
Abstand zwischen der Mittelelektrode und der Masseelektrode. Zwischen diesen
beiden Elektroden springt der Zündfunken über. Wenn der Elektrodenabstand (Bild 1) zu groß ist, so besteht die
Gefahr, daß die Spannung und die Energie, die die Zündanlage bereitstellt, nicht für
die Erzeugung eines guten Zündfunkens ausreichen. Im entgegengesetzten Fall wird nicht
genügend Gemisch durch den Funken entzündet, woraus eine verminderte Belastbarkeit und
ein erhöhter Kraftstoffverbrauch resultieren können. Allerdings kann man unter extremen
Bedingungen (Kälte, alte bzw. ungenügend geladene Batterie) durch eine Verminderung des
Abstandes der Zündkerzenelektroden bis auf 0,4 mm einen Start unter Umständen noch
ermöglichen. |
|
Das Optimum für den Elektrodenabstand
beträgt bei den meisten Zündanlagen 0,6 mm, weshalb es auch für dieses Maß die meisten
Fühllehren gibt. Auf das Maß 0,6 mm sind auch die meisten neuen Zündkerzen eingestellt
(siehe Aufdruck auf der Verpakkung). Einige Magnetzündanlagen von Kleinkraftrad- und
Bootsmotoren (auch Rasenmäher und Notstromaggregate mit Benzinmotor) lassen nur einen
Elektrodenabstand von 0,4 mm zu. Bei einigen sowjetischen Pkw-Typen ist ein etwas
größerer Elektroden abstand einzustellen (Moskwitsch 0,6 bis 0,75 mm und Wolga 0,8 bis
0,9 mm). |
|
Moderne Hochleistungszündanlagen
gestatten eine Vergrößerung des Elektrodenabstandes bis auf 1 oder gar 1,2 mm. Wunder
darf man aber da durch nicht erwarten, weil nur in der Einheit mit einer entsprechend
optimierten Vergasereinstellung (Düsenbestückung) spürbar Kraftstoff gespart werden
kann. Für die Leistung gilt ähnliches. Vor dem Einbau der Zündkerzen sollte man
beim Elektrodenabstand stets die untere Toleranzgrenze als Sollwert einstellen. Durch
Abbrand vergrößert sich Ohnehin der Elektrodenabstand. |
|
Nach dem Ausbau sind die Zündkerzen
zunächst visuell zu überprüfen. Ein "gesundes Kerzengesicht" sieht rehbraun
aus, es ist aber durchaus auch eine graue Färbung bei sehr sparsam eingestellten
Viertaktmotoren möglich. Verrußte oder verölte sowie weiße Zündkerzen weisen auf
verschedere Storungen hin, auf die an dieser Stelle richt eingegangen werden kann. Die
Elektroden sollen möglichst scharfkantig sein (Bild 2). Anderenfalls wird der
Funkenüberschlag beeinträchtigt, und die Zündkerzen müssen erneuert werden. Das ist
auch erforderlich, wenn Partien des Keramikisolators abgeplatzt sind. Zum mechanischen
Reinigen der Zündkerzenelektroden eignet sich eine kleine handelsübliche (Zündkerzen
)Drahtbürste, wobei man aber vorsichtig vorgehen sollte. Ruß sowie Metallspuren der
Drahtbürste können elektrisch leitende Schichten auf dem Isolator bilden, die zu
Kriechströmen führen und den Zündfunken schwächen oder völlig unterbinden. Verölte
und verrußte Kerzen können auch mit Waschbenzin und einem Waschpinsel gereinigt werden.
Nicht zu vergessen ist der äußere Isolator schaff, der mit einem trockenen Lappen sauber
gerieben werden sollte, um Kriechströme zu vermeiden. Außerdem ist hei der Säuberung
der Kerze auf das Gewinde zu achten.. |
|
|
|
|
Das Nachstellen eines zu großen
Elektrodenabstandes ist recht einfach |
Dazu gibt es zwei Methoden |
1. Man klopft mit einem
nicht allzu schweren Gegenstand (Zange, kleiner Hammer, Stahlhülle des Fühllehrensatzes)
auf die Masseelektrode (Bild 3).
Danach prüft man den Elektrodenabstand erneut, wobei die Masseelektrode durch Drucken mit
der Fuhllehre bei etwas zu kleinem Abstand korrigiert werden kann (Bild 4) Dabei ist anzustreben,
daß die Fühllehre in einer Ebene senkrecht zur Längsachse der Zündkerze bewegt wird. |
2 Man steckt die
Fühllehre zwischen beide Elektroden, wobei sie senkrecht zur Längsachse der Zündkerze
liegen soll (Bild 5) Dann klopft
man mit einem kleinen Hammer auf die Messeelektrode wo durch diese an die Fühllehre
gedrückt wird. Auf diese Weise wude der richtige Elektrodenabstand erreicht. |
Das Vergrößern des Elektrodenabstandes
ist meist nur bei neuen Zündkerzen notwendig, die mit einem größeren
Elektrodenabstand betrieben werden sollen. Man biegt zunachst die Masseelektrode mit Hilfe
eines Schraubendrehers, notfalls auch mit der Kante der Fühllehre hoch (Bild 6) Dann wird
der Elektrodenabstand (wenn noch nötig) wieder durch Klupfen verkleinert, wobei besonders
darauf zu achten ist, daß die Masseelektrode möglichst. im rechten Winkel zur
Mittelelektrode steht (Bild 7),
damit der Zündfunken in der Mitte und nicht seitlich überspringt |
|
|
|
3. Korrektur durch klopfen |
|
|
|
4. Aufspreitzen mit
Fühllehre |
|
7. Stellung der
Elektroden |
|
|
|
|
Die Montage der Zundkerzen ist den meisten
Kraftfahrern geläufig Günstig ist es, das Gewinde der Zündkerze zuvor mit einer
Drahtbürste zu säubern. Die Zündkerze wird mit aufgesetztem Dichtring zunächst
handfest angezogen. Anschließend zieht man sie mit dem Kerzenschlüssel nur noch etwa 1/8
bis 1/4 Umdrehung fest - keinesfalls mehr! Besondere Montageregeln gelten für Zündkerzen
mit Kegelsitz (ohne Dichtring) wie sie zum Beispiel bei französischen Import Pkw
Verwendung finden. Hierbei ist die Beachtung der Hinweise der Hersteller
(Anzugsdrehmoment) von besonderer Bedeurung, weil sonst bei der Demontage das Gwinde aus
dem Zyhnderkopf ausreißen kann.Das hat teure Folgen, die sich vermeiden lassen. |
Generell sollten gleiche
Zündkerzen an allen Zylindern verwendet werden !! |
|
|
Quelle: 3/88 "Der Deutscher
Straßenvekehr" |
Beitrag
von Thomas Wagner |