MILA Kupplungs-Bremshebel

MILA -VEB Metall-Industrie Langenau

Hier eine Info von der Firma Bowdenfix  zu den "MILA" Kupplungs- und Bremshebelgarnituren an unseren IWL-Motorrollern (2012)

(leider gibt es diese Firma nicht mehr)

Zuvor noch etwas Geschichte:
Nachdem der Betrieb "Metall-Industrie Böhm & Bellmann" 1946 in Volkseigentum übergegangen war, wurde er in VEB "MILA" umbenannt.
Standort des Betriebes war Brand-Erbisdorf, Ortsteil Langenau, was dann den zweiten Teil des neuen Firmennamens bildete. Wie auch schon vor dem zweiten Weltkrieg produzierte der VEB MILA Lenker und die zugehörigen Armaturen und belieferte damit die Fahrrad- und Motorradhersteller der DDR. Bei Diamant wurden die MILA Bremshebel aus Alu-Guss ab 1958 verbaut und ersetzten damit die Leichtmetallbremshebel von Optima und Alda. Danach wurden diese Bremshebel in nahezu unveränderter Form als Standardbremshebel für Felgenbremsen bis Ende der 80er Jahre produziert
 zum nachzulesen auf der Seite ddr-fahrradwiki unter der Kategorie Hersteller

zum Thema:

Irgendwie heißt es immer, die Bowdenzüge am Berliner und am Wiesel wären gleich ......
Das stimmt insofern schon nicht, da der Wiesel noch keinen Luftschieberzug benötigt, den gab es eben auch erst mit dem SR59 Berlin
Aber auch an Kupplung und Vorderradbremse findet sich ausnahmslos an den Fahrzeugen vom IWL eine Übergangslösung, welche weder von MZ, noch Simson übernommen wurde, obwohl sich alle Zweiradfahrzeughersteller der DDR aus dem Angebot des Armaturenherstellers Mila bedienten.
Die Armaturen, damit sind im vorliegenden Fall die Brems- und Kupplungsgriffe am Lenker gemeint, gibt es in vielen Varianten, sie unterscheiden sich in Form, Befestigung, Bowdenzug Aufnahme und nicht zuletzt in einer schier unendlichen Masse von Hebeln.
Die Urform dieser Hebel ist spitz auslaufend und wurde im Volksmund schon zu DDR-Zeiten als "Milaer - Messer", oder auch "Mördergriffe" genannt. Aber die Ausführungen dieser Hebel, die Form, die zunehmende Länge usw. ist für diese Betrachtung uninteressant!
Der Pitty, als erstes Fabrikat hatte noch keine Einstellschrauben an den Brems- und Kupplungsarmaturen, ebenso die ersten Wiesel wohl auch nicht, aber dann kam in ca. 1958 eine Änderung, die sich nicht im Ersatzteilkatalog für Pitty, Wiesel und Berlin finden lässt.
Es geht um die Urform des Gelenkstückes, befestigt mit einer Einfach- oder auch Doppelschelle, wie im folgenden Foto:

Der Pfeil weißt auf die zu beachtende Alu Tülle hin!

hier eine bessere Detailaufnahme mit und ohne der Hülse

Diese -geschlitzte- Alu-Hülse dient einzig und allein der Aufnahme der Endkappe und der Hülle des Bowdenzuges, also dem Zustand wie am Pitty. Es ist noch nichts mit Stellschraube ... Ebenfalls so zu finden an den MZ RT bis zur "Strich 3"

Aufnahme der Endkappe und der Hülle des Bowdenzuges am Pitty

Hier eine Skizze dieser bei vielen Händlern erhältlichen "Alu-Tülle"

Zur Einstellung der Bremse ist eine Stellschraube außen an den jeweiligen Bremsankerplatte zu finden.

Die Kupplungen wurden eben ausschließlich am Motor  an der Kupplung-Druckschraube eingestellt.

Diese Einstellarbeiten sind und waren nicht alle Paar hundert Kilometer erforderlich, man hätte sie getrost beim anstehenden Ölwechsel vornehmen können.

Aber vielleicht war es "Max Mustermann" einfach nur leid, jedes mal durch Bücken und umfangreiches Schrauben für seine Frau Lieschen die Druckpunkte der Hebel, am durch Mann und Frau genutzten Wiesel zu verändern? So, oder so ähnlich kann es gewesen sein ..... ;-)

Diese Alu-Tüllen wurden entfernt und durch eine ungeschlitzte Messingbuchse ersetzt. Diese haben ein durchgängiges M6 Gewinde hinein geschnitten. Messingbuchse und Stellschraube wurden auf den Bowdenzug gefädelt, fertig! Die Einstellung an den Armaturen war existent.

Es gibt Beispiel von einem Pitty wo sinnvoller weise nur die Kupplung auf das "neuere" System umgerüstet wurde.

Das ist nicht etwa eine Bastellösung, die muss es tatsächlich ab Werk so gegeben haben.

Es ist an den Pitty Rollern von "Mod. Jens" und "audioconcept" aus dem IWL - Motorroller- Forum so vorgefunden worden.

Weiterhin wurde Wolfgang von MBZ Bowdenzüge -Mechanische Werkstatt GmbH dieser Musterzug leihweise zur Verfügung gestellt.

Auch in Bedienungsanleitung des Wiesel lässt sich diese finden.

Wer sich jetzt genötigt sieht, sein Fahrzeug auf- bzw. zurück zu rüsten muss beim Teilehaschen aufpassen:

Es gab die Form der ab Berlin verbauten Armaturen auch ohne Gewinde und ebenfalls nur mit Bohrung zur Bowdenzug-Aufnahme, eben wie in eingangs erwähnter Alu-Tülle, z.B. an BK und ES

Es muss darin schon das Gewinde enthalten sein, so

Dies Seite wurde mit Hilfe von Wolfgang erstellt ( bekannt im IWL-Motorroller-Forum unter Paule56

Unser spezieller Dank gilt Oldtimerfreund  R. Müller, der die Fotos mit seinem Bestand an Teilen und Fahrzeugen ermöglichte.

© bowdenfix
ergänzt und weitere Bilder von Bert N.

hier der original Beitrag von von der Firma Bowdenfix

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Stand: Juni 2015