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Motorroller ohne Haube von rechts |
Motorroller ohne Haube von links |
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Primärübertragung und
Kupplung |
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Die Kraftübertragung zwischen Motor und Getriebe
erfolgt vom Kettenritzel (1) auf dem linksseitigen Kurbelwellenzapfen mittels einer
endlosen Hülsenkette mit 44 Glieder (2) auf das Kettenrad der Kupplungstrommel (3) |
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Primärantrieb |
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Kettenübertragung und Kupplung laufen im
Dauerölbad (Getriebeöl), weil der durch den linksseitigen Gehäusedeckel abgeschlossene
Kupplungsraum in Verbindung mit dem Schmierraum des Getriebes steht. |
Ein Nachstellen der Primärkette ist nicht
erforderlich. |
Primärkette prüfen:
Bei senkrecht stehendem Motor darf - wenn
ein Kettenstrang gestreckt ist - der andere Kettenstrang nicht mehr als max. 8 -10 mm
durchhängen. Bei zu großem Kettendurchhang "peitscht" diese, steigt dabei auf
die Zähne auf und reißt eventuell. |
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Schmiernippel (1) zum abschmieren der Druckspindel |
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Zur richtigen Einstellung der Kupplungsbetätigung
ist eine durch Gegenmutter (2) gesicherte Druckschraube (3) vorgesehen |
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Am Kupplungshandhebel muß stets ein toter Gang von
2...3 mm in der Nähe der Seileinhängung vorhanden sein. Ist das Spiel zu groß, so kann
die Kupplung nicht ganz gelöst werden; ist es zu klein oder gar nicht vorhanden, so
werden die Kupplungsfedern zum Teil entlastet, so daß nicht der notwendige Kupplungsdruck
vorhanden ist, wodurch die Kupplung zum Durchrutschen neigt und verbrennen kann. Die
Einstellung des richten Spiels erfolgt durch Verdrehen der geschlitzten Stellschraube am
rechten Gehäusedeckel. Mit einem 14-mm-Maulschlüssenl wird zuvor die Gegenmutter durch
Linksdrehen gelockert. Danach wird mittels Schraubenziehers durch Rechtsdrehen das
Kupplungsspiel verkleinert (1), durch Linksdrehen vergrößert (2). |
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Kupplung nachstellen |
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Nach dem Einstellen ist die Gegenmutter wieder
festzuziehen. Mit dem Schraubenzieher ist die Stellschraube daher festzuhalten, damit sie
sich nicht mitdreht. Durch die Verstellmöglichkeit am Lenker (Kupplungshebel -
Stellschraube) ist das Kupplungsspiel einfacher und bequemer nachzustellen (analog der
Handbremsverstellung). |
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Getriebe (Wechselgetriebe)
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Getriebeöl-Einfüll- (1) und
-Kontrollschraube (2) |
Getriebeöl 0,4 -0,45 Liter |
damals DDR GL60
heute |
Mehrbereichsöl SAE
80-90W GL4 |
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Die auf der Getriebehauptwelle (Kupplungswelle) und
auf der Vorgelegewelle sitzenden 4 Zahnradpaare stehen in ständigem Eingriff. Durch
Klauenkupplungen werden die Gänge bzw. der Leerlauf (zwischen 1. und 2. Gang)
eingeschaltet. |
Die Lagerung der Getriebehauptwelle erfolgt in
Kugellagern, die der Vorgelegewelle in Bronzebuchsen. |
Gegen Ölaustritt ist am Schaftrad (Zahnrad an der
rechten Getriebeseite, dessen Nabe außen das abtreibende Kettenritzel trägt) eine
Wellendichtung vorgesehen. |
Neben dem abtreibenden Getrieberitzel sitzt an der
Getriebegehäusewand der elektrische Leerlaufanzeigeschalter. In Leerlaufstellung ist ein
Kontakt geschlossen, so daß bei eingeschalteter Zündung in Leerlaufstellung des
Getriebes das grüne Kontrollicht am Amaturenbrett aufleuchtet. Die Schmierung erfolgt
gemeinsam mit der Schmierung der vorderen Kraftübertragung durch Öleinfüllung nach
Herausschrauben der Einfüllverschraubung oben auf dem Getriebegehäuse. |
Zur Kontrolle des Ölstandes ist am
Kupplungsgehäusedeckel eine Kontrollbohrung (Überlaufbohrung) vorgesehen, die mit einer
Verschraubung verschlossen ist. Beim Nachfüllen des Öles tritt, wenn die
Kontrollverschraubung herausgeschraubt ist Öl aus, sobald der richtige Ölstand im
Getriebe erreicht ist.(der Motorroller sollte dazu gerade stehen, nicht schräg auf
den Seitenständer) |
Nach den ersten 500 km, dann alle 10000 km soll ein
Ölwechsel mit einer Ölspülung durchgeführt werden. Als Schmiermittel für das Getriebe
wird Getriebeöl verwendet (Gesamtfüllung 400-450 ccm). |
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Getriebe |
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Leerlaufanzeigeschalter |
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Hintere Kraftübertragung
(Sekundärantrieb) |
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Die Kraftübertragung vom Getriebe zum
Hinterrad erfolgt mittels einer Rollenkette (1/2x1/4x8,51 Dmr. 94 Rollen) zwischen
Kettenritzel am Getriebe und dem Kettenrad an der Hinterradnabe. Zur Erhöhung der
Lebensdauer der Kraftübertragungselemente ist eine Vollverkapselung vorgesehen. Der
Kettendurchlauf vom Getrieberitzel zum Kettenrad des Hinterrades wird durch zwei
Gummispezialformkörper in Schlauchform staub- und öldicht abgekapselt.
(Kettenschutzschlauch) Die Kettenspannung und
Hinterradeinstellung erfolgt durch die beiderseitig an den Achshaltern befestigten,
allgemein bekannten Kettenspanner. |
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Sekundärantrieb (Getriebe /
Hinterrad) |
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Kettenspanner |
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Die Schmierung erfolgt etwa alle 1000 km durch
dickflüssiges Motorenöl, das man mit einer Ölkanne durch die am oberen Ende des
hinteren Kettenkastens vorgesehene Bohrung durch Entfernen des Verschlußstopfens tropfen
läßt, wobei das Hinterrad langsam zu drehen ist. |
Alle 5000 km ist trotzdem eine gründliche
Säuberung und Schmierung der Kette, besonders der inneren Gelenkteile, notwendig. Zu
diesem Zweck wird die Kette abgenommen und in Petroleum oder Kraftstoff gut ausgewaschen
(Kettenglieder einzeln im Bad abknicken, um den Schmutz aus den Gelenken herauszubringen).
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Nach Reinigung wird die Kette in ein Bad aus
erhitztem, flüssigem Kettenfett gelegt. Die Kette muß aus dem erkalteten Bad so
rechtzeitig herausgenommen werden, daß noch etwas überschüssiges Fett haften bleibt,
damit die Kette leichtgängig im Gummikettenschutz gleitet. |
Das Abnehmen der Hinterradkette erfolgt
zweckmäßigerweise so, daß nach dem Entfernen des Abschlußdeckels am Motor und Öffnen
des Kettenschlosses die Kette aus den Kettenschutzschläuchen nicht herausgenommen wird,
da sonst der Wiedereinbau schwierig wird. |
Es wird vielmehr wie beim Ausbau der
Hinterradbremse der komplette Kettenkasten der Hinterradnabe ausgebaut und demontiert, so
daß die Kette nach der Reinigung und Schmierung wieder gut eingelegt und durch die
Kettenschutzschläuche geführt werden kann. Dabei ist zu beachten, daß die an den
Kettenschutzschläuchen angebrachten Gummilaschen nach der Fahrzeugseite zeigen. |
Nach dem Zusammenbau muß beim Schließen des
Kettenschlosses die Flachfeder so eingesetzt werden, daß sie mit ihrem geschlossenen Ende
in Laufrichtung der Kette zeigt |
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Kettenschloß
einsetzen |
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Kettenspannung prüfen und
einstellen |
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Der richtige Durchhang der Kette ist regelmäßig
zu kontrollieren, er soll, in der Mitte der Kette gemessen, etwa 20 mm betragen, d. h.,
die Kette soll je 10 mm nach oben und nach unten bewegt werden können. |
Ist der Durchhang größer oder kleiner, so
verzehrt die Kette unnötig viel Kraft, verringert die Lebensdauer der Zahnkränze und der
Lager, auch der Verschleiß der Kette selbst sowie der Kettenschläuche wird erhöht.
Deshalb muß die Kette, wenn der Durchhang nicht stimmt, nachgestellt werden. Zu diesem
Zweck werden am Hinterrad die Achsmutter und Steckachse um zwei Umdrehungen gelöst. |
Die beiden vorderen Muttern des Kettenspanners
werden gelöst und um mehrere Gewindegänge nach vorn gedreht. |
Jetzt werden die beiden hinteren Muttern des
Kettenspanners ebenfalls um so viel nach vorn geschraubt, bis der Durchhang der Kette
genau stimmt. |
Achtung: Die Anzahl der vorgeschraubten
Gewindegänge muß bei beiden Muttern gleich sein wegen Spureinhaltung des
Hinterrades. |
Anschließend werden mit Hilfe der vorderen Muttern
die Kettenspanner wieder arretiert und die Achsmutter und Steckachse ebenfalls wieder fest
angezogen. |
Es ist außerordentlich wichtig, auf genaues Spuren
der Räder zu achten, weil davon nicht nur die Straßenlage des Motorrollers und damit die
Sicherheit des Fahrers, sondern auch die Lebensdauer von Kette, Kettenrädern, Radlager
und Bereifung abhängt. |
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