maerkischeallgemeine.de vom 30.07.2008 MOTORSPORT: Ludwigsfelde erwartet Roller-Fans Die Autowerker-Stadt rüstet sich für das 12. Zweirad-Treffen 50 Jahre nach dem ersten LUDWIGSFELDE - Zum ersten Mal kommen zwei Frauen mit Motorroller-Gespann überhaupt kommen immer mehr Frauen, jetzt haben wir schon sieben Anmeldungen von den bisher 130, sagt die Ludwigsfelder Museumschefin Ines Krause. Zum ersten Mal reicht ein Tag für das Rolertreffen nicht aus, deshalb wird es am 16. und 17. August veranstaltet. Und überhaupt gibt es eine Menge Neues und eine Reihe Rekorde. Das verkünden Ines Krause und der Großbeerener Manfred Blumenthal von der Interessengemeinschaft Stadtroller Berlin. Die in Ludwigsfelde gebauten Roller-Serien Troll, Pitty, Wiesel und eben Berlin sind inzwischen Kult. Die jetzt alle zwei Jahre stattfindenden Ludwigsfelder Treffs haben sich nicht nur zu bundesweiten Veranstaltungen gemausert, inzwischen kommen auch zwei Holländer und zwei Belgier nur einer davon mit einer Fremdmarke, einem Roller Heinkel, der nicht an seinen Geburtsort zurückkommt. Und es gibt eine Jubiläumsplakette (s. unten), die wir ganz bewusst der ersten von 1958 nachempfunden haben, erklärt Manfred Blumenthal. Außerdem gibt es die Schriftzüge der Roller-Namen zu kaufen. Auch darauf sind wir stolz, weil das alles nur mit Ludwigsfelder Firmen möglich war, so Krause. Roller-Freaks von außerhalb sammeln sich am 15., dem Freitagabend, in ihrem Nachtquartier bei der Firma Dach-Instand. Dort wird mit Sicherheit schon gefachsimpelt. Außerdem hat das Museum bis 20 Uhr geöffnet, da gibt es die ersten Fahrerunterlagen. Zum Beispiel für die 36 Kilometer lange Ausfahrt der Teilnehmer am Sonnabendnachmittag über Ahrensdorf, Blankensee, Trebbin und über Kerzendorf zurück. Oder für den Stadtcorso ab 18.30 Uhr. Am Sonntagvormittag sind die vor 1965 in Ludwigsfelde produzierten Zweiräder nicht nur bei ihrer Präsentation auf dem Lidl-Parkplatz am Bahnhof zu sehen, sondern auch beim Geschicklichkeitsfahren vor dem Bahnhof. Außerdem wird am Sonnabend ab 20 Uhr im Museum der achtminütige Film Viele Wege führen zum Q gezeigt. 1958 hatten die Freunde der in Ludwigsfelde produzierten motorisierten Zweiräder zum ersten Mal ein Rollertreffen organisiert. Schon damals war Manfred Blumenthal dabei. Lachend erzählt Ines Krause, dass selbst er, der Ingenieur und erfolgreiche Motorsportler auf Ludwigsfelder Rollern, dieses Jahr ein Problem haben wird: Nämlich nachzuweisen, dass er 1958 beim ersten Treffen dabei war. Er war es, doch wir wollen allen, die das irgendwie belegen können, eine extra Anerkennung zukommen lassen, erklärt der diplomierte Ingenieur für Kraftfahrzeugbau. Bilder von der Geländefahrt damals habe er natürlich aber selbst fotografierte, so dass er nicht zu sehen ist. In gut zwei Wochen werden nicht nur ehemalige Rollerbauer wie der 80-jährige Horst Auchter zum Schauen, Staunen und Stöbern kommen, sondern alle, die sich für die Oldtimer auf zwei Rädern interessieren. So fuhr manches Pärchen mit Gespann an die Ostsee oder in den Harz. Aber Gespann heißt dabei nicht Seitenwagen, sondern die Motorroller konnten einen ,Campy ziehen, einen verschließbaren Anhänger, erklärt Ines Krause. Davon wurden nur etwa 6000 hergestellt; deshalb ist es neben den 130 Roller-Anmeldungen noch ein weiterer Rekord, dass auch 43 Gespanne kommen. (Von Jutta Abromeit) |