10 Jahre IG -"Stadtroller Berlin" 

1-2004

IWLetter

06.03.04

Zum 10 jährigen lG- Jubiläum bat mich Mario Feil etwas über die Entstehung der lG-"Stadtroller Berlin " zu Papier zu bringen. Hier ist nun ein kleiner Bericht und ich freue mich, auch etwas zu dieser wirklich gut gelungenen Zeitung beizutragen.
1991 trieb es uns, 2 alte DKW - Schrauber, in Richtung Zschopau um vielleicht im alten DKW Werk (MZ) ein paar Ersatzteile oder ein komplettes Fahrzeug zu finden. Im Schuppen eines ehemaligen MZ Mechanikers, unter jeder Menge schwarzer und rostbrauner Motorradteile, sah ich etwas grün/weißes durchschimmern, was mein Interesse weckte. Nach einer halben Stunde "Stahlstemmen", lag ein großer Motorroller vor mir. Der Zustand war leider nicht so gut, aber Berlin und IWL konnte ich entziffern. Für Motorroller hatte ich mich eigentlich nie interessiert und die Marke IWL war mit total unbekannt. Aber da lag er nun vor mir, dieser große Roller mit der klassischen, wunderschönen Form - den muss ich einfach haben! Die RT 125/2, die ich eigentlich mitnehmen wollte, wurde vom Hänger genommen und der Berlin-Roller aufgeladen. Zuhause angekommen, stellte ich fest, dass der Roller nur äußerlich in einem schlechten Zustand war und ich machte mich umgehend an die Restauration.
1992 fuhren wir wieder in die neuen Bundesländer. Dieses Mal waren wir mit vier Leuten auf der Suche nach "Berlin" Rollern. Ich war mit meinem fast fertigen Roller in Hamburg herumgefahren und mehrfach angesprochen worden. Die Simsen Schwalbe war momentan "in", aber diesen Roller hatte noch keiner gesehen. Durch Zeitungsanzeigen in den "Neuen Bundesländern" wurden wir schnell fündig und konnten zufrieden, mit 4 "Berlinern", wieder nach Hause fahren. Jetzt gab es schon fünf  IWL- Fahrer im Großraum Hamburg.
1993 wir waren inzwischen acht Berlin-Freunde, bekamen wir den ersten Campi Einradanhänger und die ersten Ersatzteilprobleme. Um Ersatzteile zu bekommen, musste meist ein kompletter Roller als Ersatzteilträger gekauft werden. Das nahm Platz weg und ging ins Geld.
1994 trafen wir auf mehreren Veranstaltungen Gleichgesinnte, die auch dieses Ersatzteilproblem hatten. Da kam uns die Idee eine Interessengemeinschaft der Berlin-Roller Freunde zu gründen. So könnten wir die Ersatzteile untereinander austauschen, uns gegenseitig bei der Restauration helfen und zusammen unser gemeinsames Hobby pflegen. Es wurden in allen bekannten Oldtimer -und Motorroller-Zeitschriften Kontaktanzeigen aufgegeben, in dem wir andere IWL Piloten suchten. Das Echo war erstaunlich. Wir erhielten jede Menge Zuschriften, sogar aus England, Frankreich, der Schweiz und dem Vespa-Land Italien. Zum Jahresende hatten wir schon 61 Mitglieder.
1995 gab es einige organisatorische Veränderungen in der IG. Wir entschlossen uns, für die Daten der Mitglieder und Ihrer Fahrzeuge modernste Computertechnik einzusetzen. Erfasst und ausgewertet wurden auch alle Ersatzteilgesuche und Angebote. Unregelmäßig erschien erstmals eine Clubzeitung, in der die Gesuche, Angebote, Tippt und Tricks veröffentlicht wurden. Ansonsten wurden die Ersatzteile über die Zentrale in Hamburg vermittelt. Wegen der großen Nachfrage, wurde das Angebot der IG. "Stadtroller Berlin" auf alle IWL - Rollermodelle erweitert. Aktueller Mitgliederbestand im Dezember
1995: 2 x Pitty, 6 x Wiesel, 74 x Berlin und 15 Troll-Fahrer.
1996 wurden aus Kostengründen nur noch komplette Fahrzeuge oder Campi- Anhänger über die Zentrale vermittelt. Ab November gab es unsere neue Clubzeitung die "IWletter". Da es mir aus Zeitmangel nicht mehr möglich war die Clubzeitung weiter heraus zugeben, hatte sich Dirk Kähne bereit erklärt die Redaktion zu übernehmen. Dirk brachte seine Erfahrungen, die er bei anderen Clubzeitungen gesammelt hatte, in unsere Zeitung ein.
1997 gründete sich eine Abteilung der IG. In den Niederlanden und auch in Belgien wurde eine Abteilung aufgebaut. Mittlerweile hatten wir über 100 IWL- Freunde in der IG vereinen können und es lohnte sich schon Ersatzteile anzufertigen zulassen. Gummiteile wurden von unserem Mitglied Bert G. nachgefertigt und Dieter Jä. baut einige Metallteile nach. Es folgten z.B. die Zierleisten, das Rücklicht, Typenschilder und die Alu-Stoßstange. Im Februar erschien die erste Ausgabe der neu überarbeiteten IWletter. Die Clubzeitung wurde sehr positiv von den Mitgliedern angenommen. Erste Treffen wurden auf regionaler Ebene veranstaltet.
1998 um das Erscheinen der IWletter zu sichern, wurde es leider erforderlich, einen Unkostenbeitrag zu erheben. Bis zu diesem Zeitpunkt, war die Mitgliedschaft in der Interessengemeinschaft "IG Stadtroller Berlin" kostenfrei, was uns von anderen Vereinigungen unterschied. Wir hatten uns vorgenommen, keine "Vereinsmeierei" aufkommen zu lassen. Positiv war 1998 zu vermeiden, dass die Ersatzteilversorgung immer besser wurde. Der Bedarf in Deutschland wurde gedeckt und wir konnten auch unseren Freunden im benachbarten Ausland Ersatzteile liefern.
1999 habe ich mich aus beruflichen Gründen von dem aktiven IG. leben zurück gezogen und Norbert K. übernahm die IG "Stadtroller Berlin". Mario F. übernahm die Herstellung der IWletter; Bert N.und Karsten F. erstellten eine IG Homo Page.
2003 beendete Norbert K.seine Tätigkeit als Vorstand der IG. Nach Rücksprache mit etlichen Clubmitgliedern hat sich die IG entschlossen, diese Position nicht mehr zu besetzen. Jeder der in der IG aktiv mitarbeitet hat sein Aufgabengebiet und weiß was er zu tun hat. Für anfallende Fragen gibt es für jeden Bereich einen Ansprechpartner.
Das bedeute aber nicht, dass ich unser gemeinsames Hobby aufgegeben habe. Ich bastele in meiner wenigen Freizeit an meinem "Berlinroller" und stehe mit Rat und Tat unseren skandinavischen (mehr darüber in einer späteren Ausgabe der Letter) Rollerfreunden zur Verfügung.
   Rollende Grüße aus Hamburg  
   Manfred-J. Pech   

www.iwl-stadtroller-berlin.de