maerkischeallgemeine.de vom 16.08.2010

ROLLERTREFF: 200 Kilometerdurch Dauerregen

Zum 13. Mal kamen Fans von Pitty, Troll und Co. zusammen

Stelldichein ...
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Wie früher ...

„Regen und Rollerfahren, verträgt sich das“, fragte ein Ludwigsfelder angesichts des miesen Wetters den Besitzer eines Troll1, der vor dem Stadt- und Technikmuseum parkte. „Eine Stunde Rollerfahren ist für mich wie eine Stunde Urlaub“, antwortete der gefragte Tim Jähring. Für den 40-Jährigen aus Felgentreu in der Nähe von Luckenwalde bedeutet Rollerfahren Seelenpflege. Stolz verkündete er, noch bei keinem Rollertreffen gefehlt zu haben. Teilnahme sei Ehrensache, meinte er und präsentierte das Familienstück, Baujahr 1963, weitergereicht vom Vater an den Sohn, gleich mit dazugehörendem „Campi“.

Mit 16 Jahren hat Tim Jähring als Lehrling seine Fahrerlaubnis auf dem Troll gemacht und vor zehn Jahren hat er als Karosseriebauer das gute Stück restauriert. Ebenfalls mit einem Troll1 kamen aus Szczecin Piote und Ewa Kozlowski. „An die 200 Kilometer durch Dauerregen“, sagte der junge Mann gut gelaunt. Seit acht Jahren besitzt er den Motorroller aus Ludwigsfelde. Eine Rarität. In Polen gibt es nur wenige davon.

Im Museum bestaunten indes Lidia und Thomas Walter aus Geltow einen original Pitty als Tretmobil für Kinder, 1958 vom Kinderwagenwerk Luckenwalde hergestellt. Museumsleiterin Ines Krause präsentierte den Nachbau des Modells. Fünf Stück besitzt das Museum dank ZAL, dessen Hauptgeschäftsführer Reiner Rabe derzeit prüfe, was ein Pitty-Kindertretmobil, in Serie gebaut, kosten würde, so Ines Krause. Sie ist sich sicher, bei einem Preis von 80 Euro an die einhundert Tretmobile allein bis Weihnachten verkaufen zu können. Die Nachfrage sei groß.

Gleich vier Motorroller der Marke Pitty, sieben Wiesel, elf Berlin und fünf der Marke Troll nennt ein Belgier sein eigen.

Geert van Eeckhout kommt seit sechs Jahren zum Rollertreffen. Diesmal hatte er seinen Bruder Dirk mitgebracht. Beide begeisterte Rollerfahrer fuhren mit einer Vespa vor. Van Eeckhout entpuppte sich als Sammler, der zu seinen mehr als 50 Motorrollertypen aus aller Welt noch viele hinzuzufügen gedenkt. Natürlich besitzt auch er mehrere Spuranhänger „Campi“, die bei den Freunden von Motorrollern wachsendes Interesse hervorrufen. 54 Rollerfahrer hatten es sich am Sonnabendmorgen nicht nehmen lassen und waren trotz strömenden Regens nach Berlin gefahren, um das 1. Berliner Motorradmuseum zu besuchen.

Fazit des Treffens: Die Freunde der Motorroller planen eine Fahrt nach Wien über Berlin und Prag. Auf den Spuren des MC Ludwigsfelde vom Jahr 1960. (Von Gudrun Ott)

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